Noch am Vormittag sind wir auf der Insel Baltra gelandet und wurden schon bald von unserem Guide am Flughafen abgeholt. Nach einer kurzen Busfahrt wurden wir per Schlauchboot zu unserer schwimmenden Unterkunft für die nächsten 8 Tage gebracht, wo wir von der Crew herzlich begrüsst wurden. Die Kabinen verfügen alle über ein eigenes Bad inkl. Dusche und haben ein grosses Fenster, um auch in der Kabine die Aussicht zu geniessen. Im oberen Deck befindet sich der Aufenthaltsraum, wo wir auch unser erstes leckeres Mittagessen serviert bekamen. Auf dem obersten Deck gibt es Liegestühle, um sich bei den kurzen Pausen zwischen den Ausflügen zu erholen. Und dann ging es endlich los zu unserem ersten Ausflug….
Seymour Norte (1. Tag)
Schon nach wenigen Schritten kreuzen die ersten Tiere unseren Weg. Ein paar leuchtend rote Klippenkrabben kriechen über die Felsen. Doch wir sind noch darauf bedacht, auf den nassen Steinen nicht auszurutschen. Mit jedem Schritt und hinter jedem Busch finden wir irgend ein Tier. Die Fregattvögel mit ihrem roten Kropf, den sie zu Balzzwecken immer wieder aufblasen, um Weibchen anzulocken, sind ein besonderes Schauspiel. Zwischen den gelben Land-Iguanas, die gemächlich durch das Gebüsch ziehen, ein paar noch nicht ausgewachsenen Blaufusstölpel (Blue footed bobbies) wandern wir stundenlang durch eine karge Landschaft mit blätterlosen Bäumen, Kakteen und leuchtend rotem bodenebenem Gewächs. Zum Abschluss der Wanderung erfreuen wir uns an ein paar Seelöwen mit ihren Jungen. Während die Kleinen tapsig durch die Gegend stolpern, sulen sich die „Alten“ gemächlich im Sand und stören sich keineswegs an den vorbeigehenden Touristen. In diesem Moment, habe ich mir gewünscht, ich wäre ein Seelöwe. Den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen und sich nur ab und zu von einer Seite auf die andere wälzen. Toll, so ein Seelöwen-Leben, ausser, dass sie natürlich stinken, wie verrotteter Fisch….
Nach einem ereignisreichen Tag haben wir das vorzügliche Abendessen genossen und schon kurz danach hatten wir bereits 2 Seekranke an Bord, die sich mit weissen Gesichtern in der Kabine verkrochen haben. Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön…
Sombrero Chino & Isla Bartolomé (2. Tag)
Es ist für uns schon eine Ausnahme, dass wir wieder mal den Wecker stellen müssen. Um 7 Uhr gibt es Frühstück und danach geht es gleich mit dem Dinghy (Schlauchboot) zum Sombrero Chino, wo uns bereits die ersten Seelöwen spielerisch im Wasser begrüssen. Ein Galapagos-Falke sitzt majestätisch auf einem Busch und lässt sich den Wind durch die Federn blasen. Stören lässt er sich keinesfalls von ein paar Foto süchtigen Touristen und posiert stolz vor unserer Linse. Auch hier sind die leuchtend orangen und roten Klippenkrabben allgegenwärtig und krabbeln über die schwarzen Lavafelder. Die Seelöwen mit ihren Jungen wälzen sich im schneeweissen Sand, aber die wirkliche Attraktion dieser Insel sind die kaum sichtbaren Iguanas Marina (Meerechse), welche im Wasser auf Futtersuche gehen und sich an Land von der Sonne wieder aufwärmen lassen. Haufenweise liegen sie auf den Felsen und wärmen sich an den Sonnenstrahlen. Perfekt getarnt liegen diese teilweise vor unseren Füssen und man muss schon aufpassen, dass man nicht über einen stolpert.
Zurück geht es mit dem Dinghy zu unserem Boot der „Angelito“, wo wir unsere Schnorchel Sachen fassen und ins eiskalte Wasser springen. In der ersten Sekunde verschlägt es uns fast den Atem, und ich dachte noch, dass ich dies wohl nicht allzu lange durchhalten werde. Doch nachdem der erste Hai (Whitetip reef shark) unter mir durchschwimmt, steigt das Adrenalin und ich vergesse die Kälte. Dann gesellen sich auch noch ein paar verspielte Seelöwen zu uns und umkreisen zusammen mit dem Hai neugierig die komischen Gestalten im Wasser. Schlotternd steigen wir wieder zurück ins Dinghy und geniessen einen heissen Tee und eine lauwarme Dusche an Bord, um uns kurz danach von unserem Koch zum Mittagessen verwöhnen zu lassen.
Nach einer kurzen Ruhepause geht es weiter zur Isla Bartolomé. Auf dieser Insel sind nur sehr wenige Tiere zu sehen und sie fasziniert eher durch die Vulkanlandschaft. Nach einem kurzen Aufstieg auf einen kleinen Hügel geniessen wir die bekannte Aussicht auf die Bucht und den Pinnacle Rock. Der Wind bläst hier oben so stark, dass ein wackelfreies Foto Schwierigkeiten bereitet und so machen wir uns auf den Rückweg. Mit dem Dinghy fahren wir noch ein wenig der Küste entlang und versuchen die seltenen Galapagos-Pinguine ausfindig zu machen. Und tatsächlich finden wir eine 4er Gruppe dieser winzigen Geschöpfe. Ein gelungener Abschluss für diesen Tag und alle strahlen beim Abendessen und erzählen vom Erlebten.
Isla Genovesa (3. Tag)
Da wir die ganze Nacht durchgefahren sind und die See um diese Jahreszeit rau ist, tauchten alle Gesichter etwas bleich zum Frühstück auf. Doch die Vorfreude auf die bevorstehenden tierischen Erlebnisse liess die Stimmung schnell ansteigen. Mit dem Dinghy ging es zu einem weissen Korallenstrand (Darwin Bay). Wie immer wurden wir schon kurz nach der Landung von den Massen an Tieren überwältigt und der Guide hat so seine liebe Mühe, uns von den ersten Tieren wegzubringen. In den Mangrovenwäldern finden die Red Footed Boobies und die Nazca Boobies einen geeigneten Nistplatz. Vor allem die flauschigen Jungen, die noch unbeholfen mit ihren Flügeln flattern, haben es uns angetan. Aber auch die Swallow-tailed sea gulls mit ihren roten Augenringen, sehen aus, als wären sie von einem Künstler gemalt. Der miesepetrige Yellow-crowned Night Heron sitz im Gebüsch und würdigt uns keines Blickes. Die Grossen Fregattvögel, trocknen ihre Flügel in der Sonne und ihre Haltung sieht aus, als ob sie meditieren würden.
Danach ging es wieder mit Flossen und Schnorchel bewaffnet ins kalte Nass. Die Hälfte der Gruppe, hat sich bereits nicht mehr ins Wasser getraut, und sind an Bord geblieben. Wir Hartgesottenen wurden mit 2 Haien (Whitetip reef shark), verschiedenen farbigen Fischen, darunter auch der gelb-schwarze Wimpelfisch, und einem schlafenden Rochen belohnt. Auch haben uns wieder ein paar Seelöwen besucht, die jedoch schnell entschieden haben, dass wir zu langweilig sind.
Mit vollen Bäuchen ging es nach dem Mittagessen zu den Phillip’s Steps. Wo wir unzählige Nazca Boobies bei der Fütterung der Jungen bewundern konnten. Dies geschieht ziemlich rabiat, indem das Junge seinen Schnabel tief in den Rachen der Mutter steckt und diese den Fisch hervorwürgt. Die Landschaft ist hier vom Palo Santo Forest dominiert und bietet vielen Tieren gute Verstecke. Auch haben wir hier wieder ein paar Iguanas Marina (Meerechse) gefunden, die sich übereinander gestapelt gesonnt haben. Doch das wirkliche Highlight kam nach langem Suchen ganz zum Schluss. In den Lava Schluchten leben hier nämlich die seltenen Kurzohr-Eulen.
Wieder war ein erlebnisreicher Tag zu Ende und so sind wir alle müde von der kurzen Nacht davor früh in den Kabinen verschwunden. Doch diese Nacht sollte uns jeglichen Schlaf rauben. Da wir den Weg zurück nun gegen die Strömung fuhren hat das Schiff so stark geschaukelt, dass wir uns überall festhalten mussten. Immer wenn man dachte, jetzt schlaf ich dann gleich ein, hat das Schiff wieder eine so grosse Welle erwischt, dass man im Bett fast abgehoben ist. So war in dieser Nacht nicht an Schlaf zu denken, und die Aufgabe bestand mehr darin den Magen unter Kontrolle zu halten, was uns ganz gut gelang (anderen weniger).
Isla Santiago / Puerto Egas & Isla Ràbida (4.Tag)
Müde sitzt die ganze Truppe beim Frühstück, welches heute bereits um 6.15 Uhr serviert wird. Natürlich hat niemand richtig geschlafen. Die Chinesinnen erzählen beim Frühstückstisch, wie sie die ganze Nacht ihre Kabine vollgekotzt haben. Das braucht man nicht wirklich, aber Chinesen kennen da kein erbarmen.
Mit dem Dinghy geht es ab zum schwarzen Sandstrand und weiter durch trockenes Gebüsch und Kakteen bis zur Lava Küste. Dort zeigen sich die Seelöwen wieder gerne von ihrer faulen Seite und liegen an den unmöglichsten Orten herum, heben kurz den Kopf und schlafen wieder weiter. Nur einige Jungtiere beäugen uns neugierig und watscheln uns entgegen. Bei soviel Zutraulichkeit wird es schwierig die 2 Meter-Abstand-Regel einzuhalten. Die roten Klippenkrabben leuchten auf dem schwarzen Lavagestein besonders intensiv. Die Iguanas Marina sind auf diesem schwarzen Hintergrund nur schwer zu erkennen und man muss sich in Acht nehmen, auf keinen zu treten. In einem Wasserloch entdecken wir eine Wasserschildkröte die kurz auftaucht, um dann durch einen Tunnel im Meer zu verschwinden. Kurz vor der Rückkehr zum Schiff präsentiert sich auch noch ein Galapagos-Falke.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Dinghy zum roten Sandstrand der Isla Ràbida. Auf dem Spaziergang laufen wir durch den Palo Santo Forest und die Kakteen leuchten in dieser trockenen Gegend auf dem roten Untergrund. Einige kleine Echsen kreuzen unseren Weg, ansonsten ist die Tierwelt hier nur spärlich vertreten. Kurz wurde zwar noch eine Galapagos Schlange gesehen, aber die hat es vorgezogen irgendwo in einem Loch zu verschwinden. Vom Strand aus ging es weiter zur Schnorchelstelle, wo wir uns wagemutig wieder ins kalte Wasser gestürzt haben. Schon nach ein paar Minuten ist uns ein Hai (Whitetip reef shark) begegnet, welcher hier seelenruhig seine Runden dreht. Nebst einigen Tropenfischen gab es hier auch auffällig viele Seesterne in allen Farben. Das Highlight des Tages waren jedoch für uns die am Schluss noch aufgetauchten Seelöwen, die minutenlang um uns herum gesaust sind und mit uns gespielt haben. Unglaublich wie schnell die unter Wasser sind, wo sie doch an Land so tolpatschig herum watscheln. Durchgefroren aber glücklich gingen wir wieder an Bord. Nach einer weiteren 4-stündigen Fahrt durch raue See gelangen wir an unseren Ankerplatz bei der Isla Santa Cruz, wo wir morgen auf die Suche nach den Riesen-Landschildkröten gehen. Da wir heute Nacht vor Anker liegen und keine weite Strecke fahren müssen, hoffen wir auf eine lange, erholsame und ruhige Nacht.
Isla Santa Cruz / Charles Darwin Station / Hochland (5. Tag)
Schon bei der Landung am Pier präsentieren sich ein paar schlafende Seelöwen auf den Sitzbänken und machen keine Anstalten die Flucht zu ergreifen, wenn man sich daneben setzt. Mit dem Bus geht es weiter zur Charles Darwin Station, wo man sich mit der Aufzucht der vom aussterben bedrohten Riesen-Landschildkröten befasst. Lonesome George, der letzte seiner Art, ist leider 2012 gestorben und wird nun ausgestopft in einer Vitrine ausgestellt. Die vielen Jungtiere in einem Gehege lassen hoffen, dass nicht noch weitere Arten aussterben werden.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus ins Hochland, um die Riesen-Landschildkröten auch noch in Freiheit zu suchen. Und tatsächlich leben diese hier neben Kühen, Ziegen und Hühnern überall. Wir könnten diesen gemächlichen Tieren stundenlang beim Fressen zusehen und für mich geht ein grosser Traum damit in Erfüllung. Nach diesem sehr eindrücklichen Erlebnis geht es weiter zu einem 400 Meter langen Lavatunnel, welcher bei einem Vulkanausbruch durch Gase entstanden ist. Ein kleines Stück muss man auch noch auf allen Vieren kriechen, aber grösstenteils ist der Tunnel einige Meter hoch. Erschöpft bringt uns unser Guide zurück in die Stadt und zurück aufs Boot. Inzwischen haben sich bereits 7 Gäste von uns verabschiedet, die nur eine 5 Tages-Tour gebucht hatten. So haben wir verbliebenen 6 Gäste einen ruhigen Abend mit vielen Geschichten aus den verschiedenen Ländern verbracht. In der Nacht haben sich am Heck des Bootes noch ein paar Baby-Haie (Blacktip reef shark) getummelt. Im ganzen konnten wir 13 Stück zählen. Unglaublich, mit welcher Artenvielfalt sich hier die Über- und Unterwasserwelt präsentiert.
Isla Española / Gardner Bay / Punta Suàrez (6. Tag)
Obwohl wir wieder die ganze Nacht zur abgelegenen Isla Española durchgefahren sind, konnten wir einigermassen gut schlafen. Mit dem Dinghy ging es zum schneeweissen Strand, wo eine Seelöwen-Kolonie beheimatet ist. Natürlich haben uns diese lautstark begrüsst, um sich danach wieder gemütlich in den Sand zu legen. Auf dem felsigen Teil des Strandes konnten wir wiederum die unzählige Iguanas Marina beim Sonnenbaden oder beim Fressen von Algen auf den schwarzen Steinen beobachten. Der kleine gelbe Yellow Warbler hebt sich perfekt vom schwarzen Gestein ab und ist als „Fotobomber“ bekannt. Tatsächlich finden wir später auf unseren Fotos immer wieder diesen kleinen, hübschen Piepmatz der sich auf die Fotos mit Seelöwen, Iguanas etc. eingeschlichen hat. Ein weiterer eigenartiger Vogel, der Vampire ground finch, lebt ebenfalls hier auf den Galapagos. Seinen Namen trägt er, da er sich vom Blut der Nasca Boobies und der Blue footed Boobies ernährt. Er pickt mit seinem scharfen Schnabel die Haut dieser Geschöpfe auf, welche sich seltsamerweise nicht dagegen wehren.
Kurz darauf ging es vom Strand aus ab ins Wasser zum Schnorcheln. Hier sollten wir eigentlich ein paar Meeresschildkröten finden, da sich gleich hinter dem Strand die Nistplätze befinden. Leider war das Wasser zu aufgewühlt und wir konnten weder Fische noch irgendeine Schildkröte ausmachen. Etwas enttäuscht fuhren wir zurück aufs Boot.
Doch als wir nach 1 Stunde Fahrt bei unserem nächsten Ankerplatz ankommen, wimmelt es im Wasser nur so vor lauter Schildkröten. Die Suppe auf dem Tisch, wurde von uns Gästen somit nicht beachtet und ist in dem starken Wellengang gemächlich über den Tellerrand geschwappt. Wir standen lieber am Reling und haben uns das Schauspiel angeschaut. Immer wieder sind die Wasserschildkröten aufgetaucht und haben uns für die Enttäuschung am Morgen etwas entschädigt. Am liebsten wären wir natürlich gleich ins Wasser gesprungen, aber die starke Strömung und die grossen Wellen haben dies verhindert.
Mit dem Dinghy ging es nach dem Mittagessen durch die hohen Wellen zum eigentlich trockenen Anlegeplatz. Das Meer war aber sehr rau und die Wellen sind immer wieder gegen die Felsen geknallt. So wurden die Füsse zwar etwas nass, aber Hauptsache die Fotokamera war in Sicherheit. Auch hier sind wir wieder auf einige Seelöwen und Iguanas Marina getroffen, die sich durch ihre Trägheit perfekt für die Kamera eignen. Die kleinen, flinken Lavaechsen sehen mit ihrem roten Kopf aus, als wären sie kopfüber in einen Eimer roter Farbe getaucht worden. Eigentlich sollten wir auf dieser Insel die langersehnten Blue Footed Boobies in Massen antreffen. Leider hat sich nur ein einziger gezeigt. Dafür konnten wir den grössten Vogel auf den Galapagos, den Albatros, beobachten, wie er zu Balzzwecken wie Stevie Wonder mit dem Kopf wackelnd herumtänzelt. Auch das eher rabiate „Küssen“ mit den Schnäbeln haben sie uns vorbildlich vorgeführt. Das „Blow-Hole“ welches jeweils eine 30 Meter hohe Fontäne erzeugt, wenn die grossen Wellen auf die Küste treffen, hat uns mit leichtem Niesel bedeckt und so sind wir im Stechschritt zurück zum Anlegeplatz und auf die „Angelito“, wo wir wie immer vom Küchenchef verwöhnt wurden.
Isla Santa Fe & Isla Santa Cruz / South Plaza Islet (7. Tag)
Gut gestärkt mit leckeren Pancakes im Magen ging es zur Anlegestelle auf der Isla Santa Fe, wo uns die einzigartigen olivfarbenen Landiguanas als tolles Fotosujet dienten. Es beeindruckt uns jedes mal, wenn wir erfahren, dass es eine Spezies nur noch hier auf einer kleinen Insel gibt. Natürlich leben auch hier Seelöwen und die Jungen locken bei allen immer wieder ein verzücktes „ohhhh“ hervor. Die Suche nach den grossen Blue footed Bobbies Kolonien blieb auch hier glücklos. Wo sind die bloss alle hin? Selbst unser Guide schien etwas ratlos. Doch vom Wasser aus konnten wir schlussendlich noch aus der Entfernung zwei dieser Gattung erblicken. Bereits um 9 Uhr ging es ins kalte Nass und wir versuchten wieder mal eine Wasserschildkröte aufzuspüren. Diese zeigen sich sehr oft, wenn wir an Bord sind, aber scheinbar wollen sie nicht mit uns schwimmen. Dafür haben sich wieder ein paar Seelöwen zu uns gesellt. Da wir dem Weibchen und dem Jungen ziemlich nah kamen, hat sich das Männchen etwas angriffslustig gezeigt und wir mussten etwas mehr Abstand nehmen. Und plötzlich waren wir umzingelt von einem ganzen Schwarm tropischer Fische, die sich mit uns im Wasser treiben liessen. Dies sieht man nur auf den Galapagos, wo sich Pinguine und tropische Fische gleichzeitig wohl fühlen. Die Wasserschildkröten Pirsch blieb auch nach einer Stunde erfolglos und wir mussten uns mit einem Steinfisch und ein paar Rochen zufrieden geben.
Auf dem oberen Deck können wir jeweils bei Überfahrten die Fregattvögel beobachten, wie sie ohne einen Flügelschlag über uns segeln und so nahe an uns vorbei schweben, dass man sie berühren könnte. Ein tolles Erlebnis Auge in Auge mit diesen riesigen Flugkünstlern zu sein. Natürlich müssen wir uns in Acht nehmen, da sich diese Biester auch gerne direkt über unseren Köpfen erleichtern und so muss man sich teilweise vor diesem „Bombardement“ verstecken.
Bei der Anlegestelle South Plaza Islet auf der Insel Santa Cruz mussten wir zuerst ein ziemlich herrisches Seelöwen Männchen vom Pier vertreiben, bevor wir an Land gehen konnten. Dies geschah nicht geräuschlos und er hat lautstark protestiert. Hier findet man auch die Bachelor Seelöwen Männchen, die nach einem verlorenen Kampf um ein Harem weit oben auf die Klippen verbannt werden und erst nach 2 Wochen Erholung wieder in den Kampf watscheln.
Oben auf den Klippen kann man vorzüglich Vögel beobachten, wie sie sich im Wind treiben lassen und uns mit kritischen Landemanövern zum Lachen bringen. Auch der wunderschöne, weisse Red billed Tropical Bird mit seinem langen Schweif können wir hier zum ersten mal aus der Nähe betrachten. Die gelben Land Iguanas liegen gemächlich in den rot leuchtenden Büschen, welche zwischen den Kakteen stehen. Eine fantastische Gegend, von welcher wir uns nur schwer losreissen konnten.
Nach einem Farewell-Cocktail mit der Crew wurden wir nochmals mit einem leckeren Abendessen vom Koch verwöhnt, bevor wir uns schon früh in unsere Kabine zurückgezogen haben, da wir morgen um 6 Uhr bereits zu unserem letzten Ausflug starten werden.
Isla Santa Cruz / Black Turtle Cove (8. Tag)
Mit leerem Magen und etwas kleinen Augen steigen wir bereits um 6 Uhr ins Dinghy und sind vorerst nicht so begeistert. Leichter Nieselregen lässt die Hoffnung sinken, dass wir bei unserem letzten Ausflug nochmals Tiere zu sehen bekommen. Wir fahren zu den nahegelegenen Mangrovenwäldern und vergessen schon bald das Nass von oben. In einem Kanal tummeln sich tatsächlich Wasserschildkröten, Haie und White spotted Eagle Rays (Adlerrochen) und schweben unter Wasser an uns vorbei wie in einem Aquarium. Zu guter Letzt zeigt sich sogar noch ein Baby Hammerhai und streckt seine Rückenflosse neckisch aus dem Wasser. Dies ist ein einzigartiger Anblick, da Hammerhaie hier eigentlich nicht zu sehen sind. Am liebsten wären wir ins Wasser gehüpft, um mit diesen tollen Tieren zu schnorcheln. Dies ist hier aber nicht erlaubt, da es ein geschütztes Gebiet ist.
Nach einem letzten ausgiebigen Frühstück hiess es Koffer packen und zurück an Land. Wie ein schlechter Witz haben sich am Pier ein paar Blaufusstölpel gezeigt. Es gibt sie also noch….
Der Rückflug nach Guayaquil verlief problemlos und wir sind danach erschöpft in unser Hotelzimmer verschwunden. Die letzten Tage waren so erlebnisreich, dass wir wohl noch einige Tage brauchen, um die vielen Bilder im Kopf zu sortieren. Jede Insel hat ihre Besonderheit und keine Landschaft gleicht der anderen. Die Tierwelt ist so zahlreich und man kann sie tatsächlich aus nächster Nähe beobachten. Teilweise fühlt man sich hier wie in eine andere Welt bzw. in eine andere Zeit versetzt. Die Galapagos-Inseln gehören für uns sicherlich zu den Highlights auf unserer Reise und ein Traum wurde wahr.
Bis bald
Jeannette & Pascal
Mega schön!!!! Das steht auch noch auf meiner Bucket List!!! 🙂