In Mendoza sind wir wieder bei Marcelinos Familie herzlich empfangen worden. Seit Tagen besteht das Programm aus viel Schlaf, Essen, Trinken, Siesta, Essen Trinken … Wir geniessen diese tolle Gastfreundschaft in vollen Zügen.
Natürlich haben wir auch einige Bodegas mit den tollen Weinkellern besucht und den fantastischen Wein degustiert. Es gibt hier die Möglichkeit Fahrräder zu mieten und mit diesen die Bodegas abzufahren. Nachdem wir 2x unsere Fahrräder zum Vermieter zurückbringen mussten, weil irgendwas am Velo nicht funktioniert hat, haben wir schlussendlich 1 funktionstüchtiges Velo und ein Velo mit einer halben Hinterbremse erhalten. Die Gangschaltung war natürlich ein Witz, aber kein Problem, da hier alles eher flach ist. Wir haben die Weingüter Clos de Chacras, Nieto Senetiner und natürlich Alta Vista (Aschis Hauswein:) besucht. Am liebsten hätten wir gleich einen ganzen LKW von diesen herrlichen Tropfen in die Schweiz geschickt…. Spannend ist, dass der Preis für eine Flasche Wein in Mendoza höher oder gleich ist als in der Schweiz. Eine plausible Erklärung dafür haben wir von niemandem erhalten.
Wenn man bei einer argentinischen Familie leben darf, weiss man nie genau, was der Plan ist. So heisst es einfach plötzlich „vamos“ und man wird an irgendeine Familienfeier gefahren. So konnten wir schon einige schmackhafte Asados im Garten geniessen. Die Auswahl an Fleisch reicht über Huhn, Schwein und natürlich viel Rind. Aber auch Blutwürste, Mollejas (Mandeln/Drüsen) Chorizos und Stierhoden, was wir natürlich alles probiert haben. Es kann aber auch eine knusprige Pizza auf dem Grill zubereitet werden. Auf diesen Gedanken wären wir wohl nie gekommen. Aber in Argentinien wird eben alles grilliert….
Am Samstag sind wir zu befreundeten Besitzern eines Weinguts gefahren und haben ein argentinisches Asado inmitten von Weinfeldern erleben dürfen. Die Weingutbesitzer haben zwar X Liter Wein angeschleppt, aber einen Korkenzieher hatten sie nicht dabei. Zum Glück ist da der Schweizer mit dem Sackmesser, und so konnten auch diese leckeren Tropfen noch geöffnet werden. Natürlich wurde viel getrunken, getanzt und der Fleischberg auf dem Grill war unvorstellbar gross. Wir dachten, dass dieser Fleischberg selbst die Argentinier nicht verspeisen können. Aber da haben wir uns gründlich getäuscht. Am Schluss war alles „rübis und stübis“ aufgemampft. Ein argentinisches Asado funktioniert ein wenig anders als bei uns. Das Fleisch wird stundenlang auf dem Grill gegart und wenn der Chef am Grill ruft, geht ein geordnetes Chaos und Gewusel los. Als erstes kriegen mal die Kinder ein paar Happen und die grossen Knochen. Die Männer versammeln sich am Grill und picken vor zu von dem frisch aufgeschnittenen Fleisch. Die Frauen sitzen derweil an den Tischen (wo es tatsächlich auch ein bisschen Salat und Kartoffeln gibt) und werden von den Männern mit Fleischbergen bedient. Bis in die Nacht wird dann getanzt, gelacht und getrunken. Ein wunderschöner Tag inmitten der Weinfelder.
Am Tag darauf hätte wohl jeder andere Diät gehalten. Doch wir wurden schon wieder mit einem Asado bei Verwandten von Marcelino verwöhnt. Es gab ein Chivito (ganzes Zicklein) vom Grill und viele andere Köstlichkeiten. Wenn das so weitergeht, kann ich bald durch Südamerika rollen. Zum Glück sind die Strände noch weit entfernt und die Bikinifigur noch kein „must have“:)
Nach 10 Tagen „Verwöhnprogramm“ in Mendoza juckt es uns jetzt wieder unter den Fingernägeln…. Deshalb starten wir morgen unsere Weiterreise Richtung Uruguay und Pantanal (Brasilien).
Muchas Gracias a Marcelino, Cecilia, Francisco & Augustina por un tiempo excellente !!!!
Bis bald
Jeannette & Pascal